Angetestet: Damastmesser Aldi HGS
Die Tage (08.08.2009), gab es bei Aldi Süd ein verlockendes Angebot. Santoku Damastmesser "Made in Solingen" zu einem Preis von 24,99 € für das Große (Gesamtlänge ca. 30.5 cm, Klingenlänge 18 cm) und 17,99 € für das Kleine (Gesamtlänge ca. 24 cm, Klingenlänge 13 cm).
Hier die Beschreibung von dem kleinen Santokumesser 13cm von der Verpackung:
Das praktische mittlere Messer eignet sich hervorragend zum Schneiden von kleinen und mittleren Fleischstücken sowie zum Zerteilen von Obst und Gemüse.
Der Stahl:
Die sehr scharfe Schneide aus einem hochlegierten Kohlenstoffstahl (VG 10) ist eisgehärtet. Auf beiden Außenseiten ist ein rostbeständiger und flexibler Damaststahl mit jeweils 32 Lagen aufgebracht. Diese Außenlagen schützen das Messer vor Bruch und Korrosion. Zählt man die Lagen beider Außenseiten und das Kernmaterial zusammen, so besteht die Klinge aus 65 Lagen. Durch das Schleifen der Klinge werden die Lagen in Längs- und Querrichtung unterschiedlich durchtrennt und erhalten so ein individuelles Erscheinungsbild. Die optische Brillanz der baumring-ähnlichen Struktur gibt dem Messer in Kombination mit dem ergonomisch geformten Edelstahlgriff ein Höchstmaß an Ästhetik.
Der Griff besteht aus hochwertigem rostfreien Edelstahl (18/10) und wird durch moderne Schweißtechniken mit der Klinge verbunden.
Sonstiges:
Als Hersteller ist auf der Verpackung die Firma Gehring aus Solingen angeben.
Unser Testergebnis:
Wir haben das Messer nun eine Woche in Benutzung, und sind eigentlich sehr zufrieden. Es ist nach mehrmaligem Schneiden von Obst, Gemüse und Fleisch immer noch sehr scharf. Eigentlich benutzen wir es fast schon lieber als unser kleines Haiku (die Freundin).
Nachtrag :
Mittlerweile sind fast 2 Monate vergangen (24.09.2009), und wir wollen noch einmal nachberichten. Wir sind immer noch begeistert von dem Messer. Ein guter Freund hat das größere Messer von seiner Frau bekommen, und ist nach einem Monat Gebrauch immer noch begeistert. Wir werden von Zeit zu Zeit weiter berichten.
Tip:
Ich schärfe es ab und an mit einem Polierstein, den mir ein Messerhändler aus Solingen, für meine nicht rostfreien kleinen Küchenmesser gegeben hat.
Nachtrag vom 30.05.2010: Unser Messer liess etwas an der Schärfe nach. Ich bin nun mal der Prospektempfehlung aus den neuen Aldi Prospekten gefolgt: "Sollte Ihr Messer nicht mehr die gewünschte Schärfe haben, können Sie diese mit einem keramisch gebundenen Schleifmittel (Wasserstein, Keramikwetzstab usw.) wiedererlangen."
Hat super geklappt, hab mein Messer mangels Wetzstein am Boden eines Suppentellers geschärft, und anschliessend das ganze Hähnchenbrustfilet damit geschnitten. Klappt also super!
Hier noch einige Bilder:
Hier gehts zu Teil 2 des Aldi Damastmesser Tests mit der neuen Messerserie "Big": Teil 2
Hier gehts zum Test des HGS - Profi Kochmessers 20cm - Wilder Damast: HGS - Profi Kochmesser
Kommentare (13)
Kommentar von Manfred | 15.12.2010
Hallo; hab mir Heute auch das Messer von Aldi gekauft: eins ist vor allem ultrascharf: der Preis. Runtergesetzt auf 9,- Euro für eine 13ner Klinge. Mein Güde Kochmesser vor ca. 11 Jahren gekauft hat damals so um die 100.- DM gekostet. Sehr viel fand ich damals. Sieht aber noch wie neu aus, beim täglichen harten Einsatz. Wie sich das Aldi Messer schlägt wird sich zeigen. Grüsse Manfred Rieckmann
Kommentar von Roman W. | 19.01.2011
Hallo Leute !
Das Messer heisst nur so, ist aber kein Damastmesser. Die Lagen sind nicht echt sondern geätzt. Eine scharfe Fälschung. Produkt trotzdem sehr gut. Kauft euch ein echtes Damast, dann seht ihr den Unterschied sofort.
Gruß Roman
Kommentar von Jens | 06.09.2011
Hallo zusammen,
als ich den Beitrag las, dachte ich auch sofort an eine Fälschung, bei dem Preis. Danke Roman für die Bestätigung. Ich selbst habe seit ca. 3 Jahren ein echtes Damastmesser, welches damals um die 90 Euro gekostet hat - und es gehört noch zu den Günstigeren, da kann man sehr viel mehr ausgeben, aber Qualität kostet eben auch.
Seit ich das Messer habe, kann ich mit herkömmlichen Messern nicht mehr schneiden, das fühlt sich an, als würde man mit einem Löffel schneiden wollen. Lässt die Schärfe meines Messers mal nach, schleife ich es kurz mit meinem Nassschleifstein, welcher immer in Wasser eingelegt ist und somit immer parat liegt. Schwubdiwupps, wieder rassiermesserscharf.
Meine Freundin hatte anfangs Angst bzw. Respekt vor dem Messer und hat lieber mit herkömmlichen Messern geschnitten. Mittlerweile schneidet sie auch am liebsten mit dem Damast; ich glaube, wir müssen noch ein zweites kaufen, damit es in der Küche keinen Streit gibt :-)
Auf alle Fälle kann ich euch sagen, das Geld lohnt sich zu investieren. Rechnet man es mal auf die Jahre hoch, was so ein Messer hält, sind es noch wenige Cent pro Jahr, für die man sich zudem noch viele Nerven und andere herkömmliche Messer erspart. 10 schlechte, herkömmliche Messer können schließlich auch schnell 90 Euro kosten. Dann lieber einen richtigen Allrounder....
Grüße,
Jens
Kommentar von Moppel | 11.10.2011
@ Roman W.
Natürlich sind das richtige Stahllagen. Halt industriell gefaltet und aufgewalzt. Selbstverständlich nicht von Hand geschmieded bei dem Preis.
Trotzdem 65 Stahllagen, wobei die äußeren ja eh nur Deko sind und die innere VG-10 Stahllage zählt.
Preislich definitiv unschlagbar, allerdings sollte man sich evtl. einen Wasserstein zulegen und die Klinge neu schleifen, da diese leider sehr Stumpf sind (habe etwa 8-10 dieser Aldi-Messer). Nach dem Schleifen kann man sich die Haare von den Armen rasieren.
Kommentar von Till | 07.08.2012
Hallo zusammen,
mal ungeachtet der Diskussion ob es sich um Fälschung handelt oder nicht in Bezug auf die Herstellungsart: Habe das Messer seit mehreren Jahren in Gebrauch, schleife es ab und an mit nem Wasserschleifstein, und es ist nach wie vor ein super scharfes Teil ;)
Kaufe mir nächstes mal zwei :)
Kommentar von Burkhard | 24.01.2013
Wie kann man bei diesem Preis ein "traditionelles" Damaststahlmesser erwarten! Auch ich habe mir diese Messer zugelegt, pflege und schärfe sie regelmäßig fachgerecht und komme zu dem Schluß: Auch das teuerste Damaststahlmesser wird auch nicht mehr können als meine Messer - sie gehen durch alles durch wie durch Butter, sind stabil, liegen gut in der Hand ... und mehr braucht der kochende Mensch doch nicht :-)
Kommentar von Charlie | 14.01.2014
Bei mir war es wohl ein Fehlkauf. Meine Damastmesser von Aldi, drei an der Zahl, haben alle einen groben Fertigungsfehler. Die Klinge ist leicht verbogen. Man sieht es nur bei sehr aufmerksamer Begutachtung, ggfs. mit einer Lupe. Der Fehler macht sich beim Schneiden bemerkbar: Das Messer wird senkrecht zum Schneidebrett geführt, trotzdem entsteht ein schräger Schnitt. Deutlichwird es z. B. bei Gemüse. Man setzt an zu einer 2 mm Scheibe, aber bereits auf der halben Schnitttiefe einer Zwiebel läuft die Klinge "aus der Bahn", die Schneide wird zur Seite abgeleitet. Das abgetrennte Stück ist nicht eine Scheibe gleicher Stärke, sondern ein Keil. Schade! Ein Schleifermeister konnte auch nichts verrichten, das krumme Material kann durch das Schleifen nicht begradigt werden.
Kommentar von kochboy | 15.12.2014
Ich habe auch eins dieser messer (bin recht zufrieden) verwende dies da es so billig ist aber nur für die arbeiten wo meine teuren damast messer zu schaden kommen können
Kommentar von Schleifer | 11.07.2015
Wir haben 5 dieser Messer in verschiedenen Größen. Nun auch schon seit Jahren. Bis jetzt nie geschliffen und immer noch erstaunlich scharf. Bin jetzt aber auf der Suche nach einem Schleifstein auf dieses Forum gestoßen. Um das Thema "Echt / unecht" nochmal aufzugreifen: Die Lagen sind definitiv echt. Mir fiel vor ein paar Tagen auf, dass die eigenliche Klinge krumm ist, jedoch im Werk gerade geschliffen wurde, dadurch erscheinen die Außenlagen nun als Höhenlinien um 2 Berge (eine Seite), bzw ein Tal (andere Seite). Wäre alles perfekt gerade, wären die linien alle parallel.
Wir sind sehr glücklich mit diesem Schnäppchen, liegen auch super in der Hand.
Kommentar von Roland | 03.11.2018
Hallo zusammen
Ich benutze zwei Santoku-Messer, das besprochene von Aldi und das Nicht-Damast-Messer Haiku Chroma seit längerem abwechslungsweise je ca. ein halbes Jahr lang, danach schleife ich sie wieder herauf bis mit 3000er und seit neuem 6000er-Körnung. Als ich das Aldi-Messer gekauft hatte, war es für meine Verhältnisse total stumpf. Aber da ich selber professionell geschliffen hatte, war es kein Problem. Ich schneide mit ihnen alles in der Küche von Fleisch über Gemüse bis zu hartem Brot. Mir gefallen beide Messer sehr gut. Das Aldi-Messer ist mindestens so schnitthaltig wie das Haiku. Das Haiku ist wesentlich leichter mit dem Holzgriff und hat die feinere Klinge mit den gleichen Aussendimensionen. Sie sind sehr unterschiedlich, wie sich beim Schneiden anfühlen, wie sie in der Hand liegen.
Ich kann allerdings nicht sagen, welches mir besser gefällt - ich mag beide sehr gut.
Mit dem Stahlgriff, wird das Aldimesser ein Leben lang halten.
Kommentar von Werner | 07.01.2020
Ich habe 3 Messergrössen davon . Seit 10 Jahren in Gebrauch . Wenn die Schneide stümpfer wird schärfe ich sie mit einem Kai Messerschärfer.Lassen sich Super schleifen.
Kommentar von Rafael | 23.01.2022
Auf meinem HGS Messer steht Damastmesser drauf, da erwarte ich auch ein Damastmesser.
Die Spitze ist beim ersten Hacken abgebrochen und jetzt fängt es an zu rosten. Meine Empfehlung: nicht kaufen!
Kann mir jemand sagen wo man echte bekommt?
Kommentar von Nicolai | 07.05.2023
Ich hatte mir zur damaligen Zeit (ca.2010) zwei dieser Messer zugelegt, das kleine war nie besonders scharf, das größere schnitt wie andere, mäßig scharfe Messer auch. Fand am Damastmesser nichts besonders.
Bis ich mich letztes Jahr mit dem Schärfen von Stecheisen beschäftigte und mit einem guten Wasserstein anstelle eines küchenüblichen Wetzstahls das Damastmesser schärfte. Innerhalb weniger Minuten hatte ich das Messer fast rasierklingenscharf (getestet an den Haaren meines Unterarms).
Das ist eben die Besonderheit: Ein Damastmesser bekommt man mit einem guten Wasserstein (am besten zwei verschiedene Körnungen, grob,z.B. 1000er und fein, z.B. 4000er-6000er Körnung) in kurzer Zeit sehr scharf, sodass man selbst schon weiche, überreife Tomaten mit fester Schale nahezu drucklos, ohne diese zu quetschen, sauber durchtrennen kann.
Ein gutes Messer für die Küche muss nicht 100 Euro oder mehr kosten, den meisten Sterneköchen reichen Küchenmesser in der Qualität des hier besprochenen völlig aus. Der Hype um die hochpreisigen, handgeschmiedeten Messer ist, wenn man mal ehrlich ist, ein berechtigtes Zugeständnis an die Handwerkskunst und deren Design.
Aber selbst beim professionellen Kochen spielt der Unterschied so gut wie keine Rolle.
Die richtige Größe, Schneidenform und Rostfreiheit sind entscheidend, das gibt es aktuell auch im mittleren Preissegment, je nach Größe zwischen ca. 15 und 60 Euro.
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